Tastendoppel:
Maria Lettberg, Klavier
Mathias Weber, Pianoforte Érard
Besonders im 19. Jahrhundert entwickelten sich die Tasteninstrumente rasant vom Hammerflügel zu den modernen heutigen Flügeln. Die verschiedenen Klangwelten, einerseits eines Érardflügels, grand modèle von 1857, gegenüber einem heutigen Steinway D Flügel, sind besonders bei Liszts Petrarca-Sonett 123, das sowohl auf dem Érard als auch auf dem Steinway gespielt wird, bei einem direkten Vergleich eindrucksvoll hörbar.
Mathias Weber, in Göttingen geboren, erhielt seine erste musikalische Ausbildung in Oldenburg. Dort trat er bereits im Alter von acht Jahren mit Präludien und Fugen des Wohltemperierten Klaviers an die Öffentlichkeit. Es folgte ein Studium an der Musikhochschule Hamburg in den Fächern Klavier , Dirigieren und Theorie. Von den ihm verliehenen Preisen seien stellvertretend die des ARD-Wettbewerbs und des internationalen Wettbewerbs in Rom sowie der Brüder Busch Preis genannt. Konzerte führten den Künstler als Solisten, Kammermusiker und Liedbegleiter in zahlreiche europäische Länder sowie in die USA (Carnegie Hall) und nach Ostasien.
Auf seiner „Suche nach dem verlorenen Klang ist er auf die „Érard“-Flügel des 19. Jahrhunderts gestoßen, die man als Vorläufer des modernen Konzertflügels bezeichnen kann und deren Klangmöglichkeiten in eine authentische Atmosphäre der damaligen Musikwelt versetzen können. Den Komponisten des 19. Jahrhunderts und ihren Werken gerecht zu werden, ist hierbei sein besonderes Anliegen.
Maria Lettberg, in Riga geboren, debütierte bereits mit neun Jahren mit dem Zweiten Klavierkonzert von Ludwig van Beethoven. Ihr Talent wurde früh erkannt und gefördert; von der zentralen lettischen Eliteschule für musikalisch begabte Kinder ging sie direkt an das Petersburger Konservatorium, wo sie auf dem Weg zu ihrem mit Auszeichnung abgelegten Konzertexamen entscheidende Schritte zur Herausbildung ihrer Pianistenpersönlichkeit machte, fundiert durch die Vervollkommnung einer virtuosen Technik. Mit Meisterkursen an der Königlichen Musikhochschule in Stockholm; der Sibelius Akademie in Helsinki erweiterte sie die Breite ihres Repertoires, vor allem aber vertiefte sie ihre musikalischen Interessen. Wichtige Lehrer waren u.a. Andrej Gavrilov, Paul Badura-Skoda, Menachem Pressler, Roland Pöntinen und Matti Raekallio.
Im Herbst 2007 legte sie eine Aufnahme des gesamten Solo-Klavierwerkes von Alexander Skrjabin vor. Ihre jüngste CD-Aufnahme erweitert die vorliegende Skrjabin-„Gesamteinspielung“ um Werke, die erst in den letzten Jahren wieder entdeckt und der Öffentlichkeit nun teilweise erstmals zugänglich gemacht werden.
Programm
Mathias Weber, Pianoforte Érard
Robert Schumann (1810-1856)
Fantasiestücke op.12
Frédéric Chopin (1810-1849)
Ballade Nr. 1 g-Moll op. 23
Franz Liszt (1811-1886)
Sonetto 123 del Petrarca
Gondoliera
Les Jeux d’Eaux à la Villa d’Este
Alexander Skrjabin (1872-1915
Sonata-Fantaisie Nr. 2 gis-Moll op. 19
Maria Lettberg, Klavier
Alexander Skrjabin
Etüde cis-Moll op. 2 Nr. 1
Sonata-Fantaisie gis-Moll (op. posth.)
Franz Liszt
Sonetto 123 del Petrarca
Vallée d’Obermann
Alexander Skrjabin
Mazurka e-Moll op. 25 Nr. 3
Rêverie op. 49 Nr. 3
Sonate Nr. 9 op. 68
Etüde b-Moll op. 8 Nr. 11
Etüde dis-Moll op. 8 Nr. 12