Hamburger Camerata
Gustav Frielinghaus, Leitung
Martin Stadtfeld, Klavier
F. Chopin: Klavierkonzert Nr. 1 e-Moll
P. I. Tschaikowsky: Die Jahreszeiten op. 37b
Fassungen für Streichorchester
Charakterstücke aus der Romantik
Als einer der Vorreiter der romantischen Musik schrieb Frédéric Chopin einen extrem virtuosen aber auch sehr gefühlvollen Klavierpart. Sein erstes Klavierkonzert ist eigentlich sein zweites – das Klavier, Chopins eigenes Instrument, brilliert hier ohne Schranken. Das e-moll-Konzert darf bis heute im Repertoire keines Pianisten fehlen – im Konzert der Hamburger Camerata wird das Klavierspiel von Martin Stadtfeld, Artist in Residence in der Saison 2019/20, zu genießen sein. Nicht weniger romantisch komponierte Peter Tschaikowsky. Seine zwölf Klavierstücke op. 37 können als kleine Schwester von Vivaldis „Jahreszeiten“ durchgehen – sie durchschreiten monatsweise das Jahr und bieten auch einen Einblick in die „russische Seele“, die der westlich orientierte Tschaikowsky doch nie vergessen hat. Konzertmeister Gustav Frielinghaus führt die Hamburger Camerata und ihre Gäste einmal durch das Jahr.
Begonnen hat die Laufbahn von Martin Stadtfeld mit einem Klavier vom Räumungsverkauf. Schon mit sieben Jahren steht sein Berufswunsch fest: Konzertpianist. Früh erkundet er die Regeln und Geheimnisse von Kontrapunkt und Harmonielehre; als Jungstudent kommt er in Frankfurt in die Klasse von Lev Natochenny. Es beginnt die Zeit, in der Stadtfeld bei Wettbewerben für Furore sorgt, er gewinnt Preise in Paris, in Bozen – und in Leipzig. Den dortigen Bach-Wettbewerb kann Martin Stadtfeld im Jahr 2002 als Gewinner des ersten Preises für sich entscheiden.
Es ist dies eine Auszeichnung mit Symbol-Charakter. Denn die Musik von Johann Sebastian Bach ist für den Pianisten wie das Cape Canaveral der Musik. Von hier aus führen alle Wege in den Kosmos der Musikgeschichte. Kein Wunder also, dass Stadtfelds erste CD-Aufnahme wie eine Rakete zündet: Ausgerechnet mit einem der heikelsten Werke der gesamten Klavierliteratur, mit Bachs „Goldberg-Variationen“, beginnt der 22-jährige Pianist seine Aufnahme-Karriere. Wie einst Glenn Gould – noch dazu beim selben Label. Das Presse-Echo ist weltweit groß und inzwischen ist Martin Stadtfeld heimisch auf den berühmten Konzertpodien der Welt und Gast bei den großen Orchestern und Festivals.
Doch der Erfolg hat Martin Stadtfeld nicht in ein Korsett wachsen lassen, geschnürt von den Gesetzen des Marktes, vielmehr hat er sich seine Unverkrampftheit bewahrt, ob beim Üben im heimischen Klavier-Studio mitten im Ruhrgebiet, bei der Zusammenstellung von beziehungsreichen Konzertprogrammen oder beim Komponieren eigener Werke. „Musik wirkt sehr unmittelbar auf uns Menschen. Einfache Harmonien können in jedem von uns etwas auslösen. Daher steht Musik für Menschlichkeit, für universelle Gefühle wie Trost, Hoffnung – und auch eine ständige Auseinandersetzung mit uns selbst.“ Mehr über Martin Stadtfeld finden Sie hier.
Restkarten können an der Abendkasse erworben werden, Vorbestellungen ab 25.11.2019 unter 040 796 60 08.