Wolfgang Amadeus Mozart: Symphonie Nr. 25 g-Moll KV 183
Carl Philipp Emanuel Bach: Cellokonzert A-Dur Wq 172
Carl Philipp Emanuel Bach: Hamburger Symphonie Nr. 5 h-Moll Wq 182/5
Kurt Weill: Symphonie Nr. 2
Roland Kluttig, Dirigent
Andrei Ioniţă, Violoncello
Wenn zu Mozarts Zeiten die Rede von »dem Bach« war, ging es keineswegs um Johann Sebastian. Er schwärmte: »Emanuel Bach ist der Meister, wir sind seine Schüler; wenn einer von uns etwas Gutes geschaffen hat, so hat er bei ihm gelernt.« Der Bach-Sohn – von 1768 an ja Hamburgs Städtischer Musikdirektor als Nachfolger seines Patenonkels Telemann – fungierte als einer der Hauptvertreter des empfindsamen Stils in der Übergangszeit vom Barock zur Wiener Klassik. Es ging nun um »das fühlende Herz« laut seiner Devise: »Aus der Seele muss man spielen – und nicht wie ein abgerichteter Vogel!« Und so bestechen seine h-Moll-Symphonie und das A-Dur-Cellokonzert durch ehrlich gefühlte Empathie. Auch Mozarts 1773 komponierte g-Moll-Symphonie hat einen sehr persönlichen Ausdrucksgehalt: Sie ist von Pathos, Dramatik und Schmerz durchdrungen, der sich streckenweise in heftigen Ausbrüchen als Zeichen der Auflehnung äußert. Einen »inneren Aufruhr des Orchesters« bietet auch die selten zu hörende Konzertmusik von Kurt Weill: Der Meister der »Dreigroschenoper« schrieb seine zweite Symphonie 1933, in jenem Jahr, in dem er aus Deutschland emigrierte – und so macht sich hier ein sehr tragischer Gestus mit einer dominierenden Trauermarsch-Melodie breit. (Text: Symphoniker Hamburg)
Roland Kluttig hat an der Dresdner Musikhochschule studiert und war Stipendiat des Dirigentenforums des Deutschen Musikrats, der Herbert von Karajan Stiftung und der Akademie Schloss Solitude. Seine Laufbahn hatte er als Musikalischer Leiter des KNM Berlin begonnen, mit dem er in den 90er Jahren Projekte auf wichtigen europäischen Festivals und Konzertreihen im Konzerthaus Berlin gestaltete. Seit 2010 ist er Generalmusikdirektor am Landestheater Coburg und wurde in den letzten Jahren immer wieder für bedeutende Produktionen an große Bühnen engagiert. Außerdem leitete er Neuproduktionen an der Oper Frankfurt und immer wieder an der Stuttgarter Oper. Auch als Konzertdirigent mit einem breiten Repertoire von Rameau bis Lachenmann ist er seit vielen Jahren regelmäßiger Gast von bedeutenden Orchestern. Für sein „Fidelio“-Dirigat in Coburg wurde er 2017 zum Dirigenten des Jahres nominiert. Im Konzertbereich hat er mit „Concertino“, einem einstündigen selbst moderierten Format, und „Compose“, einem Projekt mit Schülern zu Meisterwerken des 20. Jahrhunderts, innovative Formate der Musikvermittlung ins Leben gerufen.
Der 1994 in Bukarest geborene Cellist Andrei Ioniţă ist der neue Artist in Residence der Symphoniker Hamburg in der Saison 2019/2020. Andrei Ionit,a begann im Alter von fünf Jahren mit dem Klavierspiel und erhielt drei Jahre später ersten Cellounterricht. Er erhielt zunächst seine Ausbildung an der Musikschule Iosif Sava in Bukarest bei Ani-Marie Paladi und studierte bei Prof. Jens Peter Maintz an der Universität der Künste Berlin. Der große internationale Durchbruch kam 2015 mit dem 1. Preis des Internationalen Tschaikowsky-Wettbewerbes in Moskau. Zudem gewann er Preise der ARD, beim Emanuel Feuermann und beim Aram Khachaturian Wettbewerb. Er wurde von der BBC als New Generation Artist 2016 bis 2018 ausgewählt. Der außergewöhnliche Musiker, der schon überall auf der Welt in vielen großen Konzertsälen für Furore sorgte, ist bereits mit zahlreichen namhaften Orchestern aufgetreten. Im Oktober 2018 war er Künstlerischer Direktor des Alpenarte Festival in Schwarzenberg. Andrei Ioniţă ist Stipendiat der Deutschen Stiftung Musikleben, die ihm ein Cello von Giovanni Battista Rogeri von 1671 als Leihgabe zur Verfügung stellt.
(Foto: Nikolaj Lund)
Veranstaltungsort: Friedrich-Ebert-Halle
Restkarten können an der Abendkasse erworben werden, Vorbestellungen unter 040 796 60 08.