1. Konzert, Dienstag, 17. September 2024, 19.30 Uhr, Friedrich-Ebert-Halle

Symphoniker Hamburg
Geoffrey Paterson, Dirigent
Rosanne Philippens, Violine

William Grand Still (1895-1978) „Darker America“
Samuel Barber (1910-1981) Violinkonzert op. 14
Antonín Dvorák (1841-1904)
9. Sinfonie e-Moll op. 95 „Aus der neuen Welt“

Die Symphoniker Hamburg präsentieren unter der Leitung des britischen Dirigenten Geoffrey Paterson eine musikalische Reise über den Atlantik, beginnend mit den vielfältigen Klängen und Facetten der amerikanischen Musik in William Grant Stills »Darker America«. Vertont sind hier die reiche kulturelle Vielfalt des Landes, aber auch den Schmerz, verbunden mit der Geschichte der Sklaverei, dem Kampf um Gleichberechtigung und die künstlerischen Errungenschaften schwarzer Künstler. Anschließend entführt Samuel Barbers Violinkonzert op. 14 in eine Welt virtuoser Interpretationskunst und emotionaler Tiefe.

Nach der Pause erklingt Antonín Dvořáks Sinfonie Nr. 9, auch bekannt unter dem Beinamen »Aus der Neuen Welt«. Der 1841 in Böhmen geborene Dvořák eroberte mit ihr die Herzen der Amerikaner und bereicherte die musikalische Landschaft der »Neuen Welt«. Die Neunte ist ein Höhepunkt klassisch-romantischer Musik, insbesondere der zweite Satz, der mit seinem elegischen Thema und den chromatischen Akkorden die Herzen berührt. Das lebhafte Scherzo an dritter Stelle und das mitreißende Finale vereinen eine Vielzahl von Einflüssen und melodischen Einfällen zu einem harmonischen Ganzen.

Der britische Dirigent Geoffrey Paterson wird für »sein beeindruckendes Gespür für Details, sein Einfühlungsvermögen in die Musiker und seine Fähigkeit bewundert, auch die komplexesten Partituren mit natürlicher Autorität zu gestalten und zu musizieren«. Jüngst hatte er eine Reihe viel beachteter Auftritte, etwa an der Niederländischen Nationaloper, bei den BBC Proms in der Royal Albert Hall mit der London Sinfonietta (die er regelmäßig dirigiert) sowie mit dem BBC National Orchestra of Wales, mit dem Royal Liverpool Philharmonic, mit dem Orchestra of the Age of Enlightenment sowie dem Copenhagen Philharmonic und vielen mehr. Geoffrey Paterson studierte Komposition bei Alexander Goehr in Cambridge und besuchte anschließend die Royal Scottish Academy of Music and Drama. Er gewann 2009 den ersten Preis und den Publikumspreis beim Leeds Dirigenten-Wettbewerb. Er nahm an Meisterkursen mit Pierre Boulez in Luzern teil und assistierte Antonio Pappano, Mark Elder, Andris Nelsons und Daniele Gatti in Covent Garden sowie Kirill Petrenko in Bayreuth für zwei Spielzeiten.

Die 1986 in Amsterdam geborene Rosanne Philippens begann mit drei Jahren das Geigenspiel und folgt ihrer Leidenschaft so konsequent und kommunikativ, dass ihre Hörer sofort mitgerissen werden. Vielleicht entfaltet sich die Begeisterung aber auch wegen Rosanne Philippens‘ besonderer Mischung von perfekter Technik, großer Offenheit und stetem Streben sich weiterzuentwickeln: So zog die Geigerin im Anschluss ans holländische Studium weiter nach Berlin und erlangte 2014 an der Hochschule für Musik Hanns Eisler den Master ebenfalls mit höchsten Auszeichnungen und gewann den Nationaal Vioolconcours im Amsterdamer Concertgebouw 2009 sowie den internationalen Violinwettbewerb Freiburg 2014. Sie arbeitete mit Dirigenten wie Yannick Nézet-Séguin, Lawrence Foster, Michel Tabachnik und Xian Zhang und spielte als Solistin u. a. mit dem Netherlands Radio Philharmonic Orchestra, the Rotterdam Philharmonic, Barcelona Symphony Orchestra, Stuttgart Philharmoniker, dem Jerusalem Symphony Orchestra, dem Philharmonischen Orchester Freiburg. Immer an Austausch interessiert, ist Rosanne Philippens kammermusikalisch sehr aktiv. Die Niederländerin spielt auf Empfehlung von Janine Jansen die Barrere-Stradivari (1727) dank der grosszügigen Förderung der Elise Mathilde Foundation mit einem Bogen von Francois Tourte.

Quellenangabe: Photo: Rosanne Philippens by Sarah Wijzenbeek. Text (gekürzt) @elbphilharmonie, Künstlertexte Webseiten der Künstler.